Kinder und Jugendliche lesen gerne Serien und wünschen sich auch für den Deutschunterricht, dass Serien gelesen werden, was bisher aber nicht oder kaum der Fall ist – so lassen sich verkürzt die Befunde verschiedener Studien zu schülerseitigen Lektürepräferenzen und zur Textauswahl von Lehrkräften zusammenfassen. Ausgehend von diesen und weiteren empirischen Befunden zum Literaturunterricht sowie zu Praktiken der Freizeitlektüre soll erörtert werden, inwieweit sich Serien als literarischer Gegenstand eignen, um eine Brücke von inhaltistischen zu literarisch-ästhetischen Rezeptionsweisen zu schlagen, wie es Thema dieser Ringvorlesung ist. Im Vortrag werden verschiedene Standbeine einer Didaktik des Seriellen skizziert: Aus dem Gegenstand und dem kulturellen Handlungsfeld der Serie wird abgeleitet, welches fachliche Professionswissen erforderlich ist, um Serien unterrichten zu können. In didaktischer Hinsicht muss eine Seriendidaktik an bestehende theoretische Konzeptionen anknüpfen und zugleich auf Potentiale und Herausforderungen reagieren, die im Umgang mit dem Gegenstand in der Unterrichtspraxis gesehen werden. Neben Desiderata werden in diesem Zusammenhang auch erste Ergebnisse einer Befragung von Lehrkräften und Studierenden vorgestellt.
Literatur:
Schlachter, B. (2020): Literale Praktiken und literarische Verstehensprozesse im Feld der Serialität. Eine rekonstruktive Studie. Wiesbaden: Springer VS.
Referenten: Dr. Birgit Schlachter
Ansprechpartner: Dr. Martina von Heynitz, Prof. Dr. Michael Steinmetz, steinmetz[at]ph-weingarten.de