Es liegt Spannung in der Luft. Auch in den europäischen Ländern spüren die Menschen die Angst vor dem Abstieg und die Sorge vor einer ungewissen Zukunft. Ein wichtiger Schwerpunkt der Forschung ist die Frage, wie Individuen Ungleichheit überhaupt wahrnehmen. Die Daten des Konstanzer Ungleichheitsbarometers, die in diesem Vortrag vorgestellt werden, zeigen, dass individuelle Ungleichheitswahrnehmungen häufig verzerrt sind und an der objektiven Realität vorbeigehen. Diese verzerrten Wahrnehmungen haben außerdem konkrete politische Konsequenzen: Menschen, die ihre eigene Einkommensposition pessimistischer beurteilen als sie objektiv ist, neigen dazu, rechtspopulistische Parteien zu unterstützen.
Pessimistische Ungleichheitswahrnehmungen führen auch dazu, dass Menschen weniger bereit sind, in zukunftsorientierte Politik zu investieren. Diese und ähnliche Ergebnisse werden im Vortrag von Herr Prof. Busemeyer präsentiert und kritisch diskutiert.
Referenten: Prof. Marius Busemeyer, Universität Konstanz
Ansprechpartner: Michael Orlowsky, michael.orlowsky(at)ph-weingarten.de