Auf der Akademischen Jahresfeier der PH Weingarten wurden mehrere Preise und Auszeichnungen verliehen.Der Regionalpreis der Städte Ravensburg, Weingarten sowie des Landkreises Ravensburg, der alle zwei Jahre vergeben wird, ging dieses Mal an die beiden PH-Projekte „Science4Exit“ sowie „Dialekt und Schule“. Die Preise übergab Thomas Lötsch, Dezernent Kreisentwicklung, Wirtschaft und ländlicher Raum.
Chemie lernen mit Escape-Games
In dem fächerübergreifenden Projekt„Science4Exit“ werden experimentelle Escape-Games entwickelt, erprobt und evaluiert, berichtete Laudatorin Professorin Dr. Ute Massler und präsentierte einen anschaulichen Kurzfilm zu dem Projekt. Schülerinnen und Schüler ab der siebten Klasse können in einem Lehr-Lern-Labor ein Escape-Game spielen und werden dabei von Studierenden betreut. Zudem entwickeln Studierende im Rahmen ihres Studiums weitere Bausteine für Escape-Games. Die Projektverantwortung liegt bei Professorin Dr. Isabel Rubner, Fach Chemie, und Juniorprofessorin Dr. Sarah Lukas, Fachbereich Psychologie. Für die Erstellung von Materialien zum Einsatz in den Escape-Games bietet der Makerspace CoLiLab der PH vielfältige Möglichkeiten. Ziel des Projekts, so Massler, sei es, die Motivation und das Interesse von Schülerinnen und Schülern für eine Beschäftigung mit naturwissenschaftlichen Themen zu fördern, anwendungsbezogenes Wissen zu generieren und experimentelle Kompetenzen zu verbessern. Zugleich hätten Lehramtsstudierende der Chemie die Möglichkeit, Praxiserfahrungen in der Lernbetreuung zu sammeln. Das Projekt sei sehr nachhaltig und bringe für die PH eine wertvolle Außenwirkung.
Kommunikative Kompetenz mit Dialekt fördern
Die Laudatio für das Projekt „Dialekt und Schule“ hielt der Kanzler der PH Weingarten, Dr.-Ing. Uwe Umbach. Es sei zwar ungewöhnlich, dass bei einer wissenschaftlichen Preisverleihung der Kanzler spreche, aber er habe das Projekt für die Preisvergabe vorgeschlagen. Seine Laudatio gestalte sich daher eher persönlich, da er selbst sehr stark vom Dialekt geprägt sei und wisse, dass Dialekt einen hohen Identifikationswert habe und Geborgenheit und Heimat schaffe. „Sie tragen dazu bei, dass die Menschen in unserer Region ihrer Sprache verbunden bleiben“, bedankte sich Umbach bei den Projektinitiatorinnen Professorin Dr. Christiane Hochstadt und Dr. Anny Schweigkofler Kuhn, beide aus dem Fach Deutsch mit Sprecherziehung. Die gut besuchte Tagungsreihe „Dialekt und Schule“, deren Anliegen es gewesen sei, eine differenzierte sprachdidaktische und sprachkritische Betrachtung vorzunehmen, die sprachliche Vielfalt des Dialekts aufzuzeigen und durch dessen Etablierung einem Verlust an Mehrsprachigkeit entgegenzuwirken, sei auf großes Interesse gestoßen. Zudem beschäftigten sich Studierende aus dem Fach Deutsch intensiv mit dem Thema, da Dialektgebrauch auch im Unterricht die aktive und passive Mehrsprachigkeit der Lernenden sowie deren kommunikative Kompetenz fördern könne. Im Sommer hat die PH mit dem Württembergischen Mundartarchiv Wilhelm König, das in der Hochschulbibliothek untergebracht und für die Öffentlichkeit zugänglich ist, ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal erhalten. Mit seinen über 8000 Exponaten schwäbischer und anderer Dialekte bietet es herausragende Möglichkeiten für Lehre und Forschung.