Die Studierenden des Landes Baden-Württemberg sorgen sich um die Qualität der Lehre und ihre Studienbedingungen. Aus diesem Grunde demonstrieren sie am 15.11. in Stuttgart und setzen sich für eine bessere Hochschulfinanzierung ein. In Kenntnis der Eckpunkte der neuen Hochschulfinanzierungsvereinbarung III, die für die Jahre 2026-2030 gelten wird, teilt die Landesrektorenkonferenz der Pädagogischen Hochschulen die Sorge der Studierenden. Die bisherigen Informationen zur geplanten Hochschulfinanzierung sind in der Tat und nicht nur für die Studierenden besorgniserregend.
Die derzeit in Aussicht gestellte Zusage eines Zuwachses von 0,4% auf Personal- und 3,5% auf Sachmittel bedeuten angesichts zu erwartender Kostensteigerungen real, dass die Hochschulen mit sinkenden Mitteln umzugehen haben. Die Pädagogischen Hochschulen werden gezwungenermaßen Sparmaßnahmen ergreifen und Einschnitte für Lehre und Studienbedingungen vornehmen müssen.
Dies bedeutet Einschränkungen bei Personal in Lehre, Forschung und Betrieb. Die Hochschulen müssen die Einschränkung der Öffnungszeiten von Serviceeinrichtungen in Betracht ziehen. Zudem können notwendige Innovationen nicht umgesetzt werden, sondern müssen aufgeschoben werden, etwa der Ausbau der Medientechnik in Seminarräumen und Hörsälen sowie die Einrichtung von innovativen Lehr-Lern-Umgebungen. Die digitale Transformation wird verzögert oder gar verschoben. Die Hochschulentwicklung wird stagnieren.
Erschwerend kommt hinzu, dass während der Laufzeit der Hochschulfinanzierungsvereinbarung weitere Kürzungen nicht ausgeschlossen werden können. Schon jetzt agieren die Pädagogischen Hochschulen vorsichtiger, da die Planungssicherheit verloren geht.
Auch in einer angespannten Haushaltssituation darf das Land nicht an der falschen Stelle sparen. In der aktuellen Zeit an Forschung, Lehre oder Bildung zu sparen, heißt auf Kosten der Zukunft zu sparen. Bildung als Grundlage des langfristigen Gedeihens, muss langfristig sichergestellt sein.
Die Innovations- und Zukunftsfähigkeit des Landes setzt eine gute Grundfinanzierung und Planungssicherheit der Hochschulen des Landes voraus. Für diese engagieren sich Studierende aus gutem Grund und wir als Rektorinnen und Rektoren der Pädagogischen Hochschulen unterstützen sie dabei.
Wir verstehen unsere Pädagogischen Hochschulen als starke Orte der Forschung und Lehre. Das muss auch in Zukunft so bleiben. Dazu muss die Wettbewerbsfähigkeit erhöht, die Qualität ausgebaut und die Innovationskraft gestärkt werden.
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Autor: Landesrektorenkonferenz der Pädagogischen Hochschulen Baden-Württemberg