Simon Schaudt, Akademischer Mitarbeiter am Zentrum für Digitalisierung (ZenDi) der Pädagogischen Hochschule (PH) Weingarten, war im Juni erstmals bei der internationalen Konferenz Moodle MootDACH an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Zurück nach Oberschwaben kam er mit dem dritten Preis für seine Idee sowie die Programmierung mit seinem Team von kursbezogenen Nutzerprofilkarten innerhalb der Lernplattform Moodle.
Eigene Ideen zu präsentieren, zu validieren und innerhalb eines heterogenen Teams in funktionierenden Code umzuwandeln ist Hauptziel des Moodle DevCamps, einem zweitägigen Hackathon für Entwicklerinnen und Entwickler sowie für alle, die sich für Moodle interessieren. Für Simon Schaudt, der erst seit Anfang des Jahres am Zentrum für Digitalisierung der PH Weingarten mit Moodle-Programmierung betraut ist, war es die erste Teilnahme an der Konferenz Moodle MootDACH. „Es war sehr spannend und ich freue mich natürlich sehr, dass ich als Anfänger mit meinem Team den dritten Preis gewonnen habe“, sagt Schaudt.
Team zur Umsetzung der Idee finden
Zunächst hat Schaudt seine Idee vorgestellt: kursbezogene Nutzerprofilkarten, die zum Beispiel von Studierenden, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrenden mit Inhalt gefüllt werden können. Ging es doch darum, ein Team zu finden, das gemeinsam mit ihm innerhalb von zwei Tagen das Projekt umsetzen beziehungsweise programmieren wollte. „Sechs Leute aus Deutschland, Österreich und Ägypten konnte ich für meine Idee gewinnen“, berichtet der 28-Jährige, der sein Lehramtsstudium durch Medien- und Bildungsmanagement an der PH ergänzt hat. Schön sei für ihn gewesen, dass er von Englisch über IT bis zum Management während der Konferenz sehr viel von seinem Studium profitieren konnte.
Preis ist eine große Motivation
Die gemeinsame Arbeit beschreibt Schaudt als ungemein effektiv. „Jeder von uns hatte einen anderen Hintergrund und wir haben uns gegenseitig ergänzt.“ So sei sein Ziel aufgegangen, nämlich zur Konferenz fahren, sich auszuprobieren, Leute zu treffen und innerhalb der gegebenen Zeit ein Ergebnis zu haben. Am Ende konnte jeder Konferenzteilnehmende seine Lieblingsidee mit Punkten bewerten, wobei mehr als 20 Projekte zur Auswahl standen. Ein auf in Moodle existierende Fragen bezogenes Spiel, die Gestaltung der Moodle-Oberfläche, ein Quiz, das sich mit mehreren Nutzern spielen lässt und die Versionierung für bestimmte Fragetypen sind nur ein paar Beispiele. „Der Preis ist für mich eine große Motivation und die Konferenz war eine sehr gute Erfahrung“, so die Bilanz von Simon Schaudt.
Erfahrungen nützen bei der Arbeit
Schön sei, dass er von den Erfahrungen und Ergebnissen der Konferenz bei seiner Arbeit profitieren könne. An der PH programmiert Schaudt ebenfalls ein Plugin für Moodle. Dies erfolgt im Rahmen des hochschulweiten Projekts Teacher Education goes digital (TEgoDi), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Dabei geht es um das Thema Online Self Assessment zur Selbsteinschätzung vor oder während des Studiums. „Die Befragungen sollen universell einsetzbar sein und über die Zeit hinweg auch mehrmals ausgefüllt werden können, um beispielsweise zu sehen, was sich verändert hat und welche individuellen Empfehlungen für die Teilnehmenden daraus resultieren“, berichtet Schaudt von seiner täglichen Arbeit.
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Text und Fotos: Claudia Wörner
Info Moodle ist ein freies Kursmanagementsystem und eine Lernplattform. Die Software bietet die Möglichkeiten zur Unterstützung kooperativer Lehr- und Lernmethoden. Der Name Moodle war ursprünglich ein Akronym für Modular Object-Oriented Dynamic Learning Environment. Moodle hat einen hohen Verbreitungsgrad, was die über 186.000 registrierten Installationen mit über 340 Millionen Nutzern in 42 Millionen Kursen in 222 Ländern zeigen (Stand Oktober 2022). Hierbei handelt es sich sowohl um Unternehmen, öffentliche Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten als auch um private Bildungsträger. |