Der Studiengang Umweltbildung stellt sich vor
Umweltbildung als Element einer Bildung für nachhaltige Entwicklung
Ein nachhaltiges Denken und besonders ein nachhaltiges und bewusstes Handeln zu verankern ist eine große gesellschaftliche Aufgabe. Umweltbildung ist dabei ein wichtiger Bestandteil und vor allem bei Kindern und Jugendlichen sowie in der Erwachsenenbildung. Der Studiengang Umweltbildung an der Pädagogischen Hochschule Weingarten liefert hier einen wichtigen Beitrag im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Er kombiniert naturwissenschaftliches und geisteswissenschaftliches Fachwissen mit pädagogischen Grundlagen.
Daten & Fakten
Zulassungsvoraussetzungen
Allgemeine Hochschulreife
Regelstudienzeit
7 Semester (vollzeit)
Abschluss
Bachelor of Arts
Studienbeginn
Immer zum Wintersemester (01.10.)
Bewerbungsverfahren
Allgemeine Informationen
Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren erhalten hier.
Bewerbungsfristen
Hier finden Sie die aktuellen Bewerbungsfristen des Studiengangs.
Große inhaltliche Bandbreite und Interdisziplinarität
Für die spätere Praxis werden die Studierenden fachlich breit aufgestellt. Der größte Anteil der naturwissenschaftlichen Inhalte kommt aus den Fächern Biologie und Geographie. Daneben werden grundlegende Einblicke in die Fächer Chemie, Physik und Technik geboten. Weitere Studieninhalte kommen aus den Fächern Wirtschaft, Politik und Ethik. Auch die Bildungswissenschaften mit Inhalten aus der Pädagogik und Psychologie begleiten die Studierenden durch das Studium. Neben den fachspezifischens Inhalten spielt deren interdisziplinäre Vernetzung sowie ihre didaktische und methodische Aufbereitung mit Blick auf die verschiedenen Zielgruppen immer eine wichtige Rolle. In manchen Veranstaltungen sitzen die „Umbis“ (so werden die Umweltbildungsstudierenden an der Hochschule genannt) in Seminarräumen mit Studierenden anderer Studiengänge zusammen. Andere Angebote richten sich ganz spezifisch an den Studiengang Umweltbildung.
Praxis- und Interessensorientierung als Markenzeichen
Die Lehre findet jedoch nicht nur in Seminarräumen statt! Kleinere und größere Exkursionen, Geländepraktika sowie Seminare zur Streuobstwiesendidaktik, Wildnispädagogik oder zur Arbeit in einem Schulgarten prägen als Outdoor-Veranstaltungen das Studium. Die Inhalte werden dabei praxisnah vermittelt. Praxisorientiert sind auch zwei größere, häufig interdisziplinäre Projekte, die fest im Studium verankert sind. Durch diese Projekte und mehrere Wahlmodule hat das Studium individuell gestaltbare Elemente, um die eigenen Stärken und Interessen in das Studium einbringen zu können.
Gerade die Projekte sind eine tolle Möglichkeit, Ideen und Anfragen aus der Region aufzugreifen und umzusetzen. So bestehen zahlreiche Kooperationen mit (Umwelt-) Bildungseinrichtungen, Städten und Gemeinden oder Landkreisen. Die regelmäßige oder projektartige Zusammenarbeit ist ein Zeichen dafür, dass der Studiengang mit seinen Inhalten immer mehr in der Bevölkerung ankommt – Transfer zwischen Hochschule und Gesellschaft!
Ein Semester verbringen die Studierenden in einer Umweltbildungseinrichtung (Umweltverbände, Naturschutzzentren, Nationalparks, Biosphärenreservate, Umweltämter, ect.) . In diesem Praxissemester geht es darum, das Gelernte in der praktischen Arbeit umzusetzen. Hier werden bereits viele Erfahrungen für spätere Tätigkeiten gesammelt. Über die Jahre hinweg hat sich ein Netzwerk an Einrichtungen entwickelt. Viele Kooperationen bestehen hier in der Region inzwischen aber auch über ganz Deutschland hinweg. Ein Praxissemester ist auch im Ausland möglich.
Studieninhalte
Die Vorlesungen und Seminare sind zu Modulen zusammengefasst, die folgende Auflistung gibt einen Überblick über die Studieninhalte. Studierende, die sich für den BA Umweltbildung in Weingarten entschieden haben, erwartet ein abwechslungsreiches, vielfältiges Studium mit einer großen Breite an Inhalten.
Biologie und Geographie sind dabei die zentralen Fächer mit den höchsten Lehranteilen. Nach einführenden Modulen, in denen grundlegende zoologische, botanische sowie physisch- und humangeographische Inhalte vermittelt werden, setzen sich die Studierenden in fächerübergreifenden Modulen mit verschiedenen Lebensräumen auseinander. Dabei geht es dann verstärkt um ökologische Zusammenhänge, die aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden. Fragen des Klimawandels und seiner dramatischen Folgen insbesondere auf die Biodiversität werden als Teil von Mensch-Umwelt-Systemen und auf der Basis eines fundierten Nachhaltigkeitsbegriffs betrachtet. Dabei kommt auch die ökonomische Säule der Nachhaltigkeit zum Tragen.
Ökonomie ist eine Säule der Nachhaltigkeit. Insbesondere vor diesem Hintergrund liefert das Fach Wirtschaft seine Beiträge für den Studiengang. Das Fach bringt sich zusätzlich auch noch mit betriebswirtschaftlichen Inhalten als Grundlage für Existenzgründungen ein.
Die „harten“ Naturwissenschaften Physik und Chemie sowie das Fach Technik geben über jeweils ein Modul grundlegende Einblicke in ihre Inhalte, Denkweisen und Arbeitsmethoden. Wer besonderen Geschmack an diesen Fächern findet, darf sich auf Vertiefungsmöglichkeiten im Rahmen von später folgenden Wahlmodulen freuen.
Politik, Ethik
Wie in allen Studiengängen der PH liefern die Fächer Pädagogik und Psychologie allgemeine bildungswissenschaftliche Grundlagen. Auch wenn die Inhalte von Vorlesungen und Seminaren nicht immer spezifisch auf den Studiengang Umweltbildung ausgerichtet sein können, so wird hier doch ein wichtiges inhaltliches und forschungsmethodisches Fundament gelegt. An den polyvalenten Veranstaltungen beteiligen sich Studierende unterschiedlichster Studiengänge, insbesondere aus den Lehramtsstudiengängen. Durch diese gemeinsamen Veranstaltungen können die „Umbis“ über den Tellerrand hinausschauen und Kontakte zu anderen Studierenden knüpfen.
Innerhalb dieser Angebote bieten viele der Veranstaltungen Profilierungsoptionen.
Dazu gehören zwei Projekte zu naturnahen und urbanen Lebensräumen mit relativ freier Themen- und Methodenwahl und das Praxissemester, das im In- und Ausland in verschiedensten Bereichen und in nahezu allen Institutionen der Umweltbildung absolviert werden kann.
Außerdem können drei Wahlmodule aus folgendem Angebot belegt werden:
- Inhalte und Methoden der Umweltbildung
- Innovative Gestaltung von Lernumgebungen
- Kulturgeschichtliche und politische Fundierung
- Vertiefungen in den Fächern Physik, Chemie, Technik
Auch im Rahmen eines Auslandssemesters können eigene Interessensschwerpunkten gelegt werden.
Modulübersicht
UB Bio 1: Zoologie & Botanik – Teil 1
- Vorlesung: Allgemeine Biologie 1
- Seminar zu Grundlagen der Zoologie
- Vorlesung: Allgemeine Biologie 2
- Seminar zu Grundlagen der Botanik
- 12 ECTS-Punkte
UB Geo 1: Physische & Humangeographie – Teil 1
- Einführung Physische Geographie
- Einführung Humangeographie
- Fachmethoden 1
- Geographie des Nahraums (Exkursionen)
- 12 ECTS-Punkte
- Pflichtmodul
UB Wirtschaft 1: Grundlagen der ökonomischen Bildung – Teil 1
- Haushalte im Wirtschaftsgeschehen
- Der Staat im Wirtschaftsgeschehen
- 6 ECTS-Punkte
UB Technik 1: Grundlagen umwelttechnische Bildung – Teil 1
- Grundsachverhalte der Technik
- Aspekte der Technik-Didaktik
- 6 ECTS-Punkte
UB Physik 1: Umwelt und Physik – Teil 1
- Wetter und Klima aus pyhsik. Perspektive
- Basiskonzept Energie
- 6 ECTS-Punkte
UB Umweltbildung und Gesellschaft 1 – Teil 1
- Ökologische Ethik
- Inhalte und Lernorte der Umweltbildung
- 6 ECTS-Punkte
BWG PP: Pädagogisch-psychologische Grundlagen – Teil 1
- Vorlesung: Einführung in die Erziehungswissenschaft
- Seminar: Vertiefung eines erziehungswiss. Aspekts
- Vorlesung: Einführung in Psychologie
- Seminar: Vertiefung eines psychologischen Aspekts
- 12 ECTS-Punkte
UB Bio 2: Fachmethoden & Arbeitsweisen – Teil 1
- Grundlagen der Ökologie
- Biologie an außerschulischen Lernorten
- Systematik der Pflanzen
- Systematik der Tiere
- 12 ECTS-Punkte
UB Geo 2: Angewandte Geographie – Teil 1
- Fachmethoden 2: Arbeitsmethoden im Gelände
- Regionale Geographie Baden-Württembergs
- Mensch-Umwelt-Systeme Exkursionsdidaktik
- 12 ECTS-Punkte
UB Chemie 1: Allgemeine Chemie – Teil 1
- Vorlesung Allgemeine Chemie
- Praktikum + Tutorat
- 6 ECTS-Punkte
UB Wahl 1 – Teil 1
- 2 Lehrveranstaltungen
- 6 ECTS-Punkte
UB UB/Gesekk. 2: Didaktik und Methodik der UB – Teil 1
- Didaktik und Methodik der UB
- BNE u. Globales. Lernen
- 6 ECTS-Punkte
BWG WA: Wissenschaftliches Arbeiten – Teil 1
- Wissen. Schreiben
- Forschungsmethoden
- 6 ECTS-Punkte
BWG MU: Management und Unternehmertum – Teil 1
- Einführung BWL/VWL
- Existenzgründung
- Organisationsentwicklung
- Kooperation
- 12 ECTS-Punkte
UB BioGeo 1: Naturnahe Lebensräume
- Ökologie v. Gewässern, Moor oder Wald
- Geomorphologie
- Biodiversität
- Projekt
- 12 ECTS-Punkte
UB Wirtschaft 2: Vertiefung der ökonomischen Bildung
- Ökon. u. nachhaltige Entwicklung
- Planspiele
- 6 ECTS-Punkte
UB UB u. G. 3: Kommunaler Umweltschutz
- Umweltrecht/-politik
- Fallstudien
- 6 ECTS-Punkte
UB Wahl 2
- 2 Lehrveranstaltungen
- 6 ECTS-Punkte
UB Praxis: Praxissemester
- 30 ECTS-Punkte
UB BioGeo 2: Urbane & agrare Lebensräume
- Ökologie von Kulturlandschaften
- Stadtgeographie
- Wetter und Klima aus geograph. Perspektive
- Projekt
- 12 ECTS-Punkte
UB Wahl 3
- 2 Lehrveranstaltungen
- 6 ECTS-Punkte
Bachelorarbeit
- 12 ECTS-Punkte
UB Wahl KF: Kulturgeschichtliche und politische Fundierung
- Bildung des Menshen
- Anthropologie und Ethik
- 6 ECTS-Punkte
UB Wahl LU: Innovative Gestaltung von Lernumgebungen
- Innovative Gestaltung von Lernumgebungen
- Projekt/Heterogenität 6
- 6 ECTS-Punkte
UB Wahl Pol: Politische Kultur in Deutschland
- Politische Kultur in Deutschland
- Projekt
- 6 ECTS-Punkte
UB Wahl Meth: Inhalte und Methoden der Umweltbildung
- Inhalte und Methoden der Umweltbildung
- 6 ECTS-Punkte
UB Wahl Technik 2: Vertiefung umwelttechnische Bildung
- Umwelt und Technik
- Fertigungstechniken 6
- 6 ECTS-Punkte
- Pflichtmodul
UB Wahl Physik 2: Phänomenorientierung/ Interdisziplinarität
- Phänomenorientierung
- Interdisziplinarität 6
- 6 ECTS-Punkte
UB Wahl: Chemie 2 Umweltchemie ODER Nachhaltigkeit und Chemie
- Seminar
- Praktikum
- 6 ECTS-Punkte
Die vollständige Modulstruktur mit allen Modulen und Veranstaltungen in den jeweiligen Semestern finden Sie hier unten auf dieser Seite im Bereich Download.
Auslandssemester
Das Praxissemester kann beispielsweise im Ausland in verschiedensten Bereichen der Umweltbildung absolviert werden. Es besteht die Möglichkeit innerhalb der Regelstudienzeit ein Auslandssemester mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten zu integrieren. Weitere Informationen zu Anrechnungsmöglichkeiten, Organisation und finanzieller Unterstützung gibt es im International Office.
Berufsfelder
Und was machst du damit später? Das werden unsere Studierenden immer wieder gefragt. Nach den Erfahrungen im Praxissemester können sie diese Frage dann noch besser beantworten. Mögliche spätere Arbeitgeber bzw. Arbeitsfelder sind:
- Umwelt- und Naturschutzverbände
- Umweltbildungs- und Naturschutzzentren
- Kommunale und regionale Umweltämter
- Nationalparks, Biosphärenreservate etc.
- Staatliche und private Bildungseinrichtungen (z. B. Ganztagsschulen, Volkshochschulen…)
- NGO´s und soziale Unternehmen mit BNE-Bezug
Aber auch Umweltämter auf Gemeinde- oder Landkreisebene sind immer stärker darauf angewiesen, dass Umweltthemen mit geeigneten Methoden auf der Basis einer möglichst breiten, soliden Fachkenntnis der Öffentlichkeit vermittelt werden. Manchmal greifen sie dabei auch auf Menschen zurück, die sich im Bereich der Umweltbildung selbständig gemacht haben. Im Rahmen einer Selbständigkeit in der Umweltbildung gibt es ein breites Spektrum an Arbeitsfeldern.
Vertiefende Masterstudiengänge
Wenn man vom Studieren noch nicht genug hat gibt es ganz unterschiedliche passende Masterstudiengänge im Bereich Bildung und Nachhaltigkeit. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, seine fachwissenschaftlichen Kenntnisse in ausgewählten Fachbereichen zu vertiefen.
Warum in Weingarten studieren?
Neben all den inhaltlichen Argumenten gibt es auch noch andere Gründe, in Weingarten zu studieren. Wahrscheinlich kann man da von weichen Standortfaktoren sprechen:
- Die familiäre Atmosphäre einer kleinen Hochschule mit knapp 3.500 Studierenden: hier kennt und schätzt man sich noch persönlich!
- Das einmalige Ambiente einer mächtigen, ca. 300 Jahre alten Klosternanlage: in Weingarten studiert man unter barocken Stuckdecken!
- Die höchst attraktive Natur- und Kulturlandschaft des Alpenvorlands mit lebendigen oberschwäbischen Städten mit einem breiten Freizeitangebot inmitten einer kleinstrukturierten extrem vielfältigen Agrarlandschaft. Das Ganze mit dem Bodensee und den Alpen vor der Haustüre, gerade mal knapp 30 km entfernt: da studieren, wo andere Urlaub machen!
Und so sind sie, die Umbis...
Studierende, die an der PH Weingarten Umweltbildung studieren, kommen aus ganz Deutschland. Das mag daran liegen, dass die PH die einzige Hochschule ist, die ein grundständiges BA-Studium in dieser Form anbietet. Meist schon nach kurzer Eingewöhnungszeit harmonieren die Studierenden der Kohorten untereinander ganz hervorragend. Es verbindet sie eine starke intrinsische Motivation und ein zum Studiengang passender, stimmiger Lebensstil. Die meisten kommen mit Vorerfahrungen aus einem ökologischen Jahr oder aus einer bereits abgeschlossenen Ausbildung.
Bewerbung für Umweltbildung
Bewerben Sie sich während des Bewerbungszeitraums für den Studiengang Umweltbildung.
Kontakt
Studiengangsleitung
Schwab, Dr. rer. nat. Andreas
Professor
Raum F 3.10
Tel.: 0751/ 501-8382
schwab(at)ph-weingarten.de
Geographie
Geschäftsführung
Baumgartinger, Svenja
Akademische Mitarbeiterin
Raum NZ 1.41
Tel.: 0751/ 501-8528
svenja.baumgartinger(at)ph-weingarten.de
Biologie